Dienstag, August 29, 2006

Okkervil River

Hab ich mich doch mal bequemt, endlich das Interview von Ende Mai aufzuarbeiten. Ein paar Fotos und Interviewausschnitte hier. Und hier noch ein NPR-Interview mit denen, wo es auch Musik zu hören gibt. Bezaubernd (ernst gemeint).

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Mittwoch, August 23, 2006

Fragen und Fronten

Erinnert ihr euch noch an den Bunker mit den Türen? Lange gab es da jetzt einen Burgfrieden: Die unvorteilhaftere, da in der weniger begangenen Straße gelegen Tür war bald wieder voller kleiner Plakate, die da ungestört hängen konnten. Die andere war knallrot beklebt und oben stand Hannover drauf. Immerhin - man hat vergleichsweise Sensibilität für die Lindener Vorlieben beweisen.

Dann hatten wohl einige Ahnungslose wieder die rote Tür beklebt - was sofort wieder abgerissen wurde - diesmal nicht vom Volk, sondern von Freunden des Eigentümers. Neu rot beklebt, diesmal ohne Hannover. Dafür aber wieder mit einem deutlichen, aber auch sensibleren Hinweis des Eigentümers. Und man glaube es oder nicht, trotz des deutlich reduzierten Texts wieder mit Rechtschreibfehler. Und zwei Ausrufezeichen müssen auch sein!!





Beim Fotografieren traf ich dann auch mal einen dieser Freunde des Eigentümers, der sich auch über die unordentliche Plakatiererei und so echauffierte und wohl derjenige ist, der sich immer um die Ordnung an der Tür kümmert. Habe vergessen ihn zu fragen, ob inzwischen Überwachungskameras aufgestellt sind. Ist ja jetzt hoffähig.



Dafür gab er mir auf meine anderen Fragen freundlich Auskunft:
*das sind in der Tat Sozialwohnungen auf dem Dach, aber auch Innen ganz gut ausgebaut.
*Fahrstuhl gibt es nicht
*die Mieter kommen über den benachbarten Hauseingang rein.


So, jetzt ist alles geklärt, die Fragen und die Fronten.

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Blau, Gelb, Rotlicht


Ist nicht ganz neu, aber immer wieder schön zu sehen. Besonders die Webseite - wen haben sie dafür angestellt, sich das auszudenken? Fiel da keinem was auf? Surfen die alle täglich auf ähnlich benamsten Seiten, so dass sie es nicht mehr merken, oder versuchen sie neues Klientel zu gewinnen...so vielleicht doch noch auf 18%?

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You Can't Buy Geschmack

War grad in der Stadt, weil ich da eh was zu tun hatte. Bin dann mal wieder durch die Kleidungsabteilungen der Kaufhäuser gelaufen und kam mir vor wie damals im Osten, nur dass die Auswahl an Scheiße größer ist. Ich bin ja durchaus für lustige Muster zu haben, aber müssen die so aussehen wie der Perserteppich in der guten Stube meiner seligen Großeltern? Oder die Kittelschürze von Omma? Manchmal mußte ich auch noch an andere Sachen aus den 70ern denken: Ostblockjeans, auch "Bretterhosen" genannt, die Tapete in meinem Kinderzimmer und an meinen Schlafanzug aus diesen Tagen.

Klar weiß ich, dass wir hier noch viel mehr haben als die meisten Leute im Rest der Welt. Aber grade deshalb frage ich mich, wieviel von dem Zeug nach der Saison entsorgt wird, weil es eh keiner kauft.

Die haptischen Eigenschaften (zumeist billige Drucke auf Stoffen in Wischlappenqualität) kann ich hier leider nicht wiedergeben, aber bei manchen kriegt man schon vom Anblick Augenkrebs. Und ich war nichtmal in richtig trashigen Läden, (solange man nicht die ganze Innenstadt als solchen betrachtet).























Das hätte ich euch vorher sagen können, dass ihr den Schrapel nicht los werdet. Und was nach den 70%? Müllkippe? Oder nach Afrika "spenden", wo die einheimische Textilindustrie kaputtgeht...und dann sind die "Neger" klar selbst Schuld.

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Dienstag, August 22, 2006

Fernsehen im Radio

Mein erster Versuch, ein YouTube-Video einzubinden. aber wenn die großartigen TV on the Radio ihr neues Album da promoten, ist es die Mühe Wert.
Hier geklaut, da gibts auch noch zwei Hörproben.

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Besuch in Amiland

Nur eine Kleinigkeit, die ich eben zufällig bei einem US-amerikanischen Kollegen fand: hier. Nichts Hochintellektulles oder unglaublich Originelles, aber immer wieder schön zu lesen - manchmal muß man auch positive Vorurteile nähren.

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Samstag, August 19, 2006

Würstchen-Origami

Deutsch-Japanische Freundschaft hat ja historisch gesehen etwas Zwiespältiges, aber ist manchmal doch echt lustig. Hier eine kunstvolle Verbindung von Origami und deutscher Kochkultur: Bockwurstfigugern. O.K. mit dem Falten hat nicht so geklappt...Und ob ihr das euren Kindern zeigt solltet ihr euch überlegen - kann sein, dass da die ganze Erziehung über Bord geht. Und: Bitte mit Tofuwürstchen probieren!

P:S. Das ist übrigens Werbung einer großen japanischen Fleischproduktionsfirma, pfui. Aber die haben sogar ein eigenes Baseballteam. Müssen die mit Fleischbällen spielen?

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Donnerstag, August 17, 2006

Nach dem Regen

Jetzt weiß ich, wie ich zu Geld komme. Wenns schon mit den Konzertfotos nicht zu Reichtum gelangt, bei einem Postkartenverlag sollte doch was rüberkommen. Hmm, das letzte Bild eventuell nicht...aber vielleicht gibt es ja Leute, die auf Insektenpornos stehen, dann gibt es richtig Kohle.







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Sonntag, August 13, 2006

Howe Gelb "'Sno Angel like You"

Hörte grad aus verlässlicher Quelle, dass die (abgesprochene) Aufnahme des Konzerts von Howe Gelb in der Berliner Passionskirche vom 9. Mai fertig aufgearbeitet ist. Bin gepannt. Hier ein paar Bilder.

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Donnerstag, August 10, 2006

Bild und die Wahrheit

Anschauen und Mitmachen!

P.S. Neu eingetroffen: Vorlagen zur Arbeitserleicherung

http://www.jawl.net/downloads/bild-vorlage.psd
http://www.jawl.net/downloads/bild-vorlage.jpg

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Mittwoch, August 09, 2006

Jung und hip

Draussen wummert es gewaltig - die Kiezkollegen feiern. Sportjacken-, Jeans- und Komische-Hüte-Träger/innen um die 20 versammeln sich langam auf dem Hof. Für Frauen scheinen auch 2/3-lange Cargo-Hosen angesagt zu sein, aber der Rest des Stylings klassich "feminin" und ja nicht butchy. Alles, was in Hannover glaubt in zu sein es aber nicht wirklich ist...Oder bin ich da jetzt zu böse? Jedenfalls machen sie ganz anständige Musik: Northern Soul, Rare Groove, alten Ska und auch neuere Sachen, ein bisschen jazzig und hiphoppig, das gute Zeug von der Sorte. Grad eine aufgemöbelte Version von Curtis Blows "The Breakes". Stylish muss sein, in dem Fall finde ich das sogar angenehm. Außer, dass die in ihrem zarten Alter offenbar schon taub sind oder noch nicht gerafft haben, dass das die Musik nicht notwendiger Weise besser oder schlechter macht (oh, grad scheint ihm - ich ahnte es - mal jemand einen Tipp gegeben zu haben...)

Was ich eigentlich sagen wollte. Hab gerade zwei neue Blogs für die Musiksendungen bei Radio Flora eingerichtet, auf die der/die Geneigte gern mal schauen kann (die wachsen noch):

* Crossroads
* Barb's Music

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Dienstag, August 08, 2006

New York-Berlin-Hannover...

...ganz klar absteigende Attraktivität. Aber in dem Fall bewegen sich Künstler/innen aus New York (und Berlin und der Stadt mit dem unappetitlichen Namen) auch mal nach Hannover, und das kann viel versprechen. Zumindest wenn da Antifolk draufsteht und die Protagonisten nicht irgendwelche billigen Epigonen sind.

Das sehr junge, aber rührige Flockenpop-Team holt u.a. Dufus, Turner Cody und die Darmstädter Woog Riots (bereits auf der Pop Up gesehen und für gut befunden) in der Zeit von September bis November in unser beschauliches Städtchen.
Mehr Infos
Immer noch sehr lesenswerter Artikel aus der Zeit zu Antifolk

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OBS-Nachlese

Habe mir grad die Rockpalast-Aufzeichnung des 10. Orange-Blossom-Special-Festival des Labels Glitterhouse angeschaut. War o.k., aber nicht spektakulär aufgearbeitet. Ich glaube, die haben auch kein wahnsinnig großes Zeitbudget (in Anbetracht der Tatsache, dass es immer wahnsinnig lange dauert, vier Tage Footage einigernmaßen solide aufzuarbeiten). Irgendwie geht mir sowas ziemlich am Allerwertesten vorbei - der einzige Kick war, dass man halt dabei gewesen ist. Und eine Episode, bei der ich grad abgelenkt war: Das Haarbüschel tanzt mit Stagemanager John (?) zu Steve Wynns Klassiker "Days of Wine and Roses".

War für mich zumindest ein Anlass, mal ein paar Fotos und Interviewausschnitte online zu stellen -->hier .

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Montag, August 07, 2006

Frau Connell

Las gerade, dass der von mir sehr verehrte australische Geschlechterforscher Robert Connell jetzt die von mir sehr verehrte Geschlechterforscherin Raewyn Connell ist. Das ich doch über die für Außenstehende völlig unerwartete Geschlechtsumwandlung allgemein, zudem noch in recht hohem Alter, irritiert war, obwohl ich damit im Prinzip nicht das geringeste Problem habe, zeigt doch, wie tief gesellschaftliche Vorstellungen von Geschlechterzuschreibung sitzen.

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Freitag, August 04, 2006

Homosexuality is a part of society (Ain't Nobody Straight in L.A.)

Zum heutigen CSD in Hamburg brachte der NDR-Nachtclub eine Sondersendung mit schwulen und lesbischen Musiker/innen (Playlist). Fand ich 'ne schöne Sache, auch wenn das Ganze schon allein schon durch die ansonsten völlig unübliche Doppelmoderation (Angela Gobelin und Ralf Dorschel) ungewöhnlich klang, entweder als ob man Verstärkung braucht wegen des in weiteren Kreisen als man denkt noch immer nicht ganz unheiklen Themas, oder weil es beiden eben auch persönlich sehr am Herzen lag. Und dadurch, dass die Musiksendungen bei NDR-Info sozusagen am Dienstbotentisch eines Senders arbeiten, der sich über "seriöse" Wortinformation definiert, immer ein wenig steif.

Lernte, dass Morrissey in Rom mit einem Mann zusammen leben soll, dass die von mit verehrten Hidden Cameras ein neues Album draußen haben und ihr Kopf Joel Gibb jetzt in Berlin wohnt. Ich wußte auch nicht, dass Labi Siffre ein schwuler Schwarzer ist, und wenn man mit dem Hintergrund auf den Text achtet, ist das eigentlich unsägliche "Something inside so strong", was ich noch nie ausstehen konnte, gar nicht mehr so schrecklich.

Der große Rufus Wainwright kam zu Ohren, und der ebenso große Antony, Klassiker wie k.d. lang, Klaus Nomi und Janis Ian (die sogar mal vor Jahren in der Schwulen Sau in Hannover gespielt hat - musikalisch kann ich allerdings damit nicht so viel anfangen). "Ain't Nobody Straigt in LA" und "Nobody Loves a fairy...when she's forty" vom grad erschienenen "Queer-Noises"-Sampler vom grandiosen Trikont-Label. Dann noch ein paar Chanson-Melodien von Dorschel, die mir völlig am Allerwertesten vorbeigehen. Disco gabs, aber keine House oder Techno. Und richtig gefehlt haben mir persönlich die ganzen Riot-Grrrl-Sachen von Bikini Kill über Sleater Kinney bis Le Tigre, und auch neue Sachen aus der Ecke wie The Gossip und Tracy and the Plastics. Trotzdem oder grad deshalb auf jeden Fall fortzuführen diese Sendung, und Anregung für meine nächste (hier - etwas runterscrollen).

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Lecker Kerlchen...


...oder der doch lieber 'nen Gemüsesepieß auf dem Grill?

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R.I.P. Arthur Lee

"Free Arthur Lee" hieß es in den 1990ern, dann kam der Kopf der großartigen Love aus dem Knast, versucht ein Comeback und ist jetzt für immer frei.

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Donnerstag, August 03, 2006

Wenn ich Millionärin wär...

Hätte ich ein wenig mehr Geld, würde ich grad weniger Magenkämpfe haben. Grad caiman_america was von meinen wenigen Kröten in den Rachen geworfen (schön allerdings, wenn man sich das Bild vorstellt...) für einige Kleinode von Okkervil River. Kannte über die Jahre nur ein paar Tracks, die ich so lala fand, aber deren letztes Album hatte mich ja umgehauen, und auch live fand ich sie super. Jetzt will ich mal endlich ein Interview mit denen aufbereiten, das auch ganz interessant war. Ein Kollege hat zwar ein paar Platten von denen, aber eben nicht alles...


Wos eh alles egal war habe ich noch eine CD mit Songs für/über Rosa Parks bestellt. Leider ist da weder "A Tribute to Rosa Parks" von OutKast noch "Sister Rosa" von den Neville Brothers drauf (wenn mir die mal jemand zukommen lassen wollte...das wär sicher auch eine schöne Sendung). Hoffe, dass da der Song drauf ist, den ich mal vor ein paar Monaten im Nachtprogramm gehört habe, wo ein Typ ganz ekstatisch immer "Rosa Parks" oder/und "Sister Rosa" gesungen hat.

(Foto: Wikipedia)

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Zurück ins Mittelalter

Wo ich grade bei Krankenversorgung und Menschenwürde war: Als ich heute Nachrichten hörte (NDR Info!), dachte ich endgültig, ich spinne. Narkose bei Zahnbehandlung sollen Patienten zurkünftig selbst bezahlen. Das kostet laut NDR mal locker 200 Euro. Also brauchen Hartz-IV-Empfänger da gar nicht darüber nachdenken, weil das ein Großteil des ihnen im Monat zur Verfügung stehenden Geldes ist. Aber selbst Familien mit einem Gehalt oder zwei geringen dürften da richtig Probleme kriegen. Einzige Alternative ist es, sich wie unsere Altvorderen vor dem Zahnarzbesuch so maßlos zu besaufen, das man eh nichts mehr merkt. Der nächste Schritt ist dann wahrscheinlich, dass wir auch Bohren und Chirurgie selbst bezahlen dürfen. Dann sitzen die weniger Betuchten wieder zum Ergötzen des Volks auf dem Marktplatz (oder heute in der Einkaufsmeile) und lassen sich von einem Quacksalber Zähne rausmeißeln oder mit einer Strippe ziehen.

Mann, ich bin ja ein friedlicher Mensch und habe höchst selten gewalttätige Phantasien. Aber der Person, die auf diese Idee kam und die es auch noch gewagt hat, sie laut zu äußern sollte man sämtliche Zähne, die sie noch in ihrem gottverdammten Maul hat, einzeln von einem Laien bis auf den Nerv aufbohren lassen, und dann langsam und genüßlich einzeln ziehen. Ohne Narkose selbstverständlich, braucht man ja nicht unbedingt.

(Foto: Alen Vlahovic/Wikipedia)

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Mittwoch, August 02, 2006

"Ich kann froh sein, dass ich noch normal sprechen kann"

Manchmal holt einen das Leben ein und macht klar, was wirklich zentral ist. Gestern stand ich vor der Tür und grüßte einen vorbeikommenden Typ instinktiv. Kam mir irgendwo bekannt vor - das passiert andauernd. Dann erinnerte ich mich: der ehemalige Kollege M. Erst wollte ich nicht wahrhaben, was an ihm anders war. War er dicker geworden? Ein bisschen pummelig war er ja damals schon. Erst langsam wurde mir klar, dass er im Rollstuhl saß, mit Kopfstütze, einen Arm und ein Bein gelähmt. An der Kopfseite eine Delle und eine riesige Narbe. "Ich hatte eine spontane Hirnblutung. Drei Monate Koma.Seit zwei Jahren Reha und so." Er wirkte tapfer, aber eben das.

Ich fragte ihn, was er jetzt macht: "Ein bisschen mit dem Computer..." Ich habe ihn zum Moderieren eingeladen, was er früher auch gemacht hat. Würde er gern, aber das Logistikproblem. Erstmal überhaupt hier herzukommen, weil er kein Auto hat und es hier keine Hochbahnsteige gibt. Dann der ziemlich breite Rollstuhl, ob er damit aufs Klo kommt? Zudem kann er ihn mit einer Hand nicht allein bedienen. Muß immer jemand dabei sein. Ein Elektrorollstuhl ist beantragt, aber es ist fraglich, ob die Kasse das bezahlt. Auto aussichtslos. Früher gab es wenigstens dafür noch Zuschüsse. Für die Rollifahrerinnen, die ich kenne, ist es einfach essentiell für die individuelle Mobilität und weitgehende Unabhängigkeit von Anderen. Grundlegende Lebensqualität in einer Situation, in der wohl niemand freiwillig stecken möchte. Und Jobs haben viele Rollifahrer auch nicht, wie sollen sie sich selbst ein Auto zusammensparen?

Das Einzige was ich machen konnte war, ihn mal in seine alte Wirkungsstätte reinzuschieben (und dabei hab ich ihm versehentlich sogar noch weh getan). Und ihm sagen, dass er hier gern gesehen ist. Mehr war nicht drin - verdammt wenig, zu wenig.

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