Mittwoch, Juli 25, 2007

Hazmat Modine

Eine Band aus New York, die Anfang des Jahres ihr Debüt in Europa veröffentlichte. Eine Mixtur aus Old-Timey Folk und Blues, Klezmer, und noch einer ganzen anderen bunten Tüte aus dem weltweiten folkloristischen Repertoire. Das Album hat einen Riesenhype in der - äh - "Weltmusik"-Szene verursacht. Im Moment sind die Burschen auf Tour in D. Heute Abend im hannoverschen Jazz-Club, ausverkauft. Aber Morgen wohl noch (freie) Karten für die Aufzeichnung bei Radio Bremen (ebendort). Mache Interview und Fotos, die hier zu sehen sein werden. Eine Review gibt es dann auf langeleine, ein Porträt am 16. August zwischen 16 und 17 Uhr auf Radio Flora.

Reinhören kann man schonmal hier. Oder besser noch zur Show pilgern - wenn man noch Karten kriegt.

Ach so, und die Mundharmonika gehören eigentlich zu den Instrumenten, die ich nicht ausstehen kann, sie rangieren so in der Nähe der Panflöten bei der Wahl des gräßlichsten Instruments. Nur kommen sie leider in vielen Musikstilen vor, die ich mag (im Gegensatz zur Panflöte, auch wenn die bei den Go-Betweens oder so glaube ich auch mal zum Einsatz kam). Jedenfalls kann (und muß) ich manchmal mit ihr leben...

"De best way to present performer is to present his music." Right.

Fotos vom Konzert sind hier zu finden.



Labels: , , , , ,

Dienstag, Juli 24, 2007

Vielleicht doch Englisch lernen?

"Diese englischen Songs sind doch so eingängig..." - oder warum war Frank Zappas Bobby Brown nur in Deutschland ein Hit? Genauso Sachen, die Leute auf ihren Klamotten stehen habe, wo wahrscheinlich nur die Minderheit absichtlich selbstironisch ist - wenn Leute zum Beispiel mit einem "Betty-Ford-Clinic" T-Shirt rumlaufen (hier für Weicheier, die extra betonen wollen, dass sie Personal sind und nicht Klientel - aber das sagen sie alle). Richtig pervers wird's dann in den Situationen, wo dann ein - im Zweifelsfall spindeldürrer - Afrikaner mit T-Shirts à la "Diesen Bauch formte viel Bier" aus deutschen Kleiderspenden rumläuft. Siehe auch hier.


Find more videos like this on AdGabber

Labels: ,

Sonntag, Juli 22, 2007

Da...

...will ich hin.
Foto: Wikipedia/G-Man

Labels: , , , , ,

Dienstag, Juli 17, 2007

Klassentreffen

Vor kurzen zum ersten Mal zu einem Klassentreffen gegangen - ohne große Erwartungen. Bereit, schnell wieder zu gehen wenn es unenstpannt bzw. unspannend wird. Aber die Leute waren irgendwie noch wie früher - zumindest erschien es in der kurzen Zeit so -, auch wenn einige etwas aus dem Leim gegangen sind und die Gesichter etwas älter waren. Habe die meiste Zeit mit jemandem geplaudert, mit dem ich in der Schulzeit gar nicht viel zu tun hatte. Der wohnt jetzt in den USA - und kann gut beobachten. Genau mein Thema. Dafür sind einige andere zu kurz gekommen. Überhaupt verging die Zeit viel zu schnell. Da war der - realistische aber äußerst zynische - Vorschlag, sich jetzt alle fünf Jahre wiederzutreffen, weil ja ab jetzt erfahrungsgemäß die Leute anfangen wegzusterben, ganz passend.

Montag, Juli 16, 2007

"Drugs don't kill you, foolishness does"



Leider ist das Video weg. War Klasse: Johnny Rotten läuft wie ein aufgescheuchter Vogel durch einen Zeitungsladen und philosphiert, ohne den Interviewer weiter zu beachten, über das Leben. Der beste Satz war obiger.

Labels: , , , , , , ,

Sonntag, Juli 15, 2007

Das Wort zum Sonntag

Gore Vidal, großer Mann. Hat das Glück, in den Kreisen der Macht geboren zu sein bestens und mutig genutzt. Don't crumble.



Labels: , , , ,

Samstag, Juli 14, 2007

Back in the days...

Freitag, Juli 13, 2007

Jazzmatazz

Donnerstag, Juli 12, 2007

Chelsea Hotel No3

Jetzt gibt es sogar schon eine Fotoaktion bei Flickr, die die alte Managerfamilie Bard zurückbringen soll. Bald gibt es Lichterketten...

Labels: , , , , , ,

Mittwoch, Juli 11, 2007

Chelsea Hotel No2

Dienstag, Juli 10, 2007

Heute...

...ein Artikel von mir in der taz - leider sehr knapp ausgefallen und so ohne einige meiner persönlichen Highlights. Hier in voller Länge.

Warum wir doch noch mehrsprachige Menschen brauchen....

"Ihre Thermite Media, Amazon Marktplatz-Ordnung #... hat sich Eingeschifft!"

Sonntag, Juli 08, 2007

The Times They Are A-Changing - oder I Remember You Well...


Foto: Wikipedia/Gyrofrog

Eigentlich war nur eine Frage der Zeit in Anbetracht der städtebaulichen Entwicklung in Manhatten: Nach der Schließung des CBGB aufgrund massiver Mieterhöhungen im Oktober 2006 geht es jetzt auch dem Chelsea Hotel an den Kragen. Am 18. Juni ist der heute 73jährige Stanley Bard aus dem Management gedrängt worden. 1955 hatte er das Hotel übernommen, das sein Vater - mit zwei Teilhabern - in den 40er Jahren gekauft hatte. Er führte es als Familienbetrieb, den sein Sohn David weiterführen sollte. Die Erben der Miteigentümer setzten durch, dass für ihn nun die Managementgesellschaft DB Hotels eingesetzt wird, die schon einige Hotels in Manhatten auf den neuesten Stand gebracht haben - allerdings dem Zeitgeist entsprechend, der wenig mit dem zu tun hat, was das legendären Hotel repräsentiert.

Das hatte über Jahrezehnte berühmte Schriftsteller, Musiker und Künstler beherrbergt, oft als Dauerresidenten, bei denen der Chef auch mal ein Auge zudrückte, wenn die Miete nicht pünktlich kam - wobei es allerdings eine Legende sein soll, dass er einige auch umsonst wohnen ließ. Hier enstanden zentrale Werke der US-amerikanischen Kultur - und das Hotel war Ort diverser persönlicher Dramen wie dem (nie geklärten) Mord von Nancy Spungen durch Sid Vicious. Dylan Thomas trank sich hier zu Tode, Arthur Miller schrieb im Zimmer 711 sein Erfolgsstück A View from the Bridge zur Operette um, Arthur C. Clark verfasste im Chelsea Hotel das Jahrhundertwerk "2001 - Odyssee im Weltall". Leonard Cohen verbrachte hier eine Nacht mit Janis Joplin - und verewigte das Erlebnis in seinem Song "Chelsea Hotel", Andy Warhol filmte hier eine "Superstars", im Film "Chelsea Walls" von 2001 mit Ethan Hawke (und der Musik von Wilco) war die Legende des Hotels und der darin lebenden Künstler selbst Thema.

Foto: Wikipedia/Calton


Das Haus selbst - 1883 als Appartmentblock erbaut - ist Anno 2007 wohl ziemlich abgerockt - das Ambiente ist schmuddelig, Stromkreisläufe halten der neumodischen Doppelbelastung von Computer und Haartrockner nicht mehr Stand und überhaupt ist das Hotel im den letzten 30 Jahren völlig neu renovierten Manhatten ein Anachronismus. Es ist ein letztes Überbleibsel der Bohème-Kultur, welche die Stadt im 20. Jahrhundert zum kreativen Nabel der Welt, zum Sehnsuchtsort vieler Künstler und Kulturinteressierter werden ließ, die das Lebensgefühl ausmachte, was man mit New York verbindet. Diese Kultur war durch die Sanierung Manhattens und die dadurch ins Maßlose gestiegenen Immobilienpreise auf der Halbinsel in den letzten Jahren immer mehr verdrängt worden und ist heute kaum noch existent, da sich kaum ein Künstler - außer er heißt David Bowie - die exorbitanten Mieten bzw. Kaufpreise hier leisten kann. Dafür sind die Immobilien hier so attraktiv für Spekulanten, dass ihnen jedes Mittel Recht ist, unliebige und nicht entsprechend zahlungsfähige Mieter bzw. Altbesitzer wegzugraulen.

Jetzt bestehen nicht ganz unberechtigte Befürchtungen, dass das Hotel der bereits stark aufgeschickten Umgebung angepasst werden soll. Die neuen Manager haben bereits eine Renovierung angekündigt - allerdings wollen sie angeblich den alten Charakter des Hotels aufrecht erhalten und es sogar wieder zum Ruhm seiner alten Tage zurückführen. Allerdings nach der zu erwartenden Mietanpassung ohne die Mehrheit seine Dauerbewohner, die immerhin 2/3 der Gäste ausmachen - viele von ihnen können schon jetzt die für die Gegend unschlagbar billige Miete von unter 1000 Dollar im Monat kaum aufbringen. Zudem beobachtete ein Reporter des Independent, dass die neuen Manager bei der Zimmerbesichtigung kaum verbergen konnten, wie angewidert sie vom Zustand des Hotels waren. Hotelbewohner, die ebenfalls bezweifeln, dass die neuen Manager Sinn für die Geschichte des Ortes und den Willen, diese zu respektieren haben, führen seit einiger Zeit einen Blog. Hier sammeln sie kritische Infos und Links zu Artikeln über das Hotel.

Ein wunderbar beobachtes, wissendes und unter all seiner Sachlichkeit zutiefst leidenschaftliches Buch über die kulturelle, wirtschaftliche, soziale und politische Entwicklung New Yorks in den 1980er bis in die frühen 2000er Jahre, in deren Kontext auch die Subkulturen der letzten Jahrezehnte und deren Veränderungen zu sehen sind, hat der Journalist Andrian Kreye verfasst: "Broadway Ecke Chanal" (2004, Droemer/Knaur, ISBN: 3426777517).

Foto: Wikipedia/Daniel Schwen




Labels: , , , , , ,

Freitag, Juli 06, 2007

Brüssel

Dienstag, Juli 03, 2007

Die Stadt als Kino


Seit einem Tag in Brüssel. Und morgen geht es wieder weg. Da gibt es keine Zeit, die Stadt kennenzulernen. Obwohl sie mir jetzt schon gar nicht mehr so richtig fremd scheint - nur merkwürdig egal. Heute morgen in der EU-Verwaltung, was erstaunlicherweise sehr interessant war, zumindest ein Mensch, der für Medien zuständig ist, und eine Abgeordnete aus Celle (!), die sich vorrangig für Menschenrechte einsetzt.

Dann eine individuelle Stadtbesichtigung, die vom Justizpalast direkt in ein Viertel führte, dass sich offensichtlich im Umbruch befindet (wie ich später lernte, die Marollen, offenbar auch nicht ganz ungefährlich, wenn man liest Muslim Rioting und Drie lijken aangetroffen, auch wenn's nur den Schneidermeister samt Familie erwischt hat).

Noch viel Abgerocktes, romantisch anmutende Arbeiterhäuser, die bessere Zeiten gesehen haben, dazwischen Wohnsilos, aber auch schon wieder subkulturelle Läden, so im Niemandsland zwischen Verfall und Sanierung für die obere Mittelklasse, und junge, hippe Designerläden und renovierte Häuser. Migrantenkinder kickten auf der Straße, in einer Abgabestelle für vernachlässigte Tiere, die ich näher inspizieren wollte, stieß ich erschrocken auf Penner, die da schliefen. Drei anderen, laut krakeelenden von diesen Truppenteilen rollerte im Vollrausch eine Bierdose die abschüssige Pflastergasse weg. Sie waren nicht mehr in der Lage sich soweit körperlich zu koordinieren, ihr hinterherzulaufen - obwohl es offensichtlich ein herber Verlust war. Wie vieles andere habe ich das nicht fotografiert. Dafür lieber unbelebte Zeichen für die selben Symptome. Aber auch das Bezaubernde im Verfall (solange man nicht drin wohnen muß, I guess), wie die schönsten, kunsvollsten Graffities, die ich je gesehen habe.



Interessantes über die soziale Konstruktion und Entwicklung der Marollen im Brüsseler Stadtraum hier, zur Geschichte ab S. 17.

Labels: , , , , , ,