Freitag, August 04, 2006

Homosexuality is a part of society (Ain't Nobody Straight in L.A.)

Zum heutigen CSD in Hamburg brachte der NDR-Nachtclub eine Sondersendung mit schwulen und lesbischen Musiker/innen (Playlist). Fand ich 'ne schöne Sache, auch wenn das Ganze schon allein schon durch die ansonsten völlig unübliche Doppelmoderation (Angela Gobelin und Ralf Dorschel) ungewöhnlich klang, entweder als ob man Verstärkung braucht wegen des in weiteren Kreisen als man denkt noch immer nicht ganz unheiklen Themas, oder weil es beiden eben auch persönlich sehr am Herzen lag. Und dadurch, dass die Musiksendungen bei NDR-Info sozusagen am Dienstbotentisch eines Senders arbeiten, der sich über "seriöse" Wortinformation definiert, immer ein wenig steif.

Lernte, dass Morrissey in Rom mit einem Mann zusammen leben soll, dass die von mit verehrten Hidden Cameras ein neues Album draußen haben und ihr Kopf Joel Gibb jetzt in Berlin wohnt. Ich wußte auch nicht, dass Labi Siffre ein schwuler Schwarzer ist, und wenn man mit dem Hintergrund auf den Text achtet, ist das eigentlich unsägliche "Something inside so strong", was ich noch nie ausstehen konnte, gar nicht mehr so schrecklich.

Der große Rufus Wainwright kam zu Ohren, und der ebenso große Antony, Klassiker wie k.d. lang, Klaus Nomi und Janis Ian (die sogar mal vor Jahren in der Schwulen Sau in Hannover gespielt hat - musikalisch kann ich allerdings damit nicht so viel anfangen). "Ain't Nobody Straigt in LA" und "Nobody Loves a fairy...when she's forty" vom grad erschienenen "Queer-Noises"-Sampler vom grandiosen Trikont-Label. Dann noch ein paar Chanson-Melodien von Dorschel, die mir völlig am Allerwertesten vorbeigehen. Disco gabs, aber keine House oder Techno. Und richtig gefehlt haben mir persönlich die ganzen Riot-Grrrl-Sachen von Bikini Kill über Sleater Kinney bis Le Tigre, und auch neue Sachen aus der Ecke wie The Gossip und Tracy and the Plastics. Trotzdem oder grad deshalb auf jeden Fall fortzuführen diese Sendung, und Anregung für meine nächste (hier - etwas runterscrollen).

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2 Comments:

Blogger fabe said...

hab ich auch gehört + für gut befunden. aber nun stell dir die beidne mal vor wie sie beispw. sleater kinney anmoderieren sollen, gerade die betuliche gobelin...

7:05 PM  
Blogger CoolBee said...

Ja, ich fands wie gesagt auf musikalischer Ebene nur durchwachsen. Zu betulich ist mir die Moderation häufig. Und der gute Herr Dorschel hat zwar auch manchmal sehr schöne Sache dabei, aber auch häufig welche, zu denen mir persönlich nichts einfällt (Liza Minelli o.ä.). Zudem erinnert mich sein Duktus mehr an Jazzsendung (die er ja auch macht) als an selbst den betulichen Nachtclubton. Frau Gobelin habe ich bisher noch nie so richtig mitgekriegt, nur mal am Rande gehört, da ich wenn dann häufiger Nachtclub-Magazin höre, und einmal mit ihr telefoniert, was nett war.

Machs mit, machs nach, machs besser - am nächsten Donnerstag stelle ich mich den kritischen Ohren der Hörer/innen mit dem Thema, wenn ich bis dahin den Trikont-Sampler organisieren konnte...

9:33 PM  

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