Montag, Dezember 31, 2007

Happy New Year Y'all



Heute kam in den Medienschlagzeilen, die ich immer bekomme, die äußerst wissenswerte Nachricht, dass im Mutterland des "Dinner For One" keiner mehr weiß, dass es dieses Stück gibt. Aber was wissenswert ist und worüber man so nachdenken mag ist ja auch alles relativ. Ich habe mir gestern, als ich diese Fotos für eine kleine Theatergruppe machte, darüber Gedanken gemacht, warum ein Mann in Frauenkleidern immer schon per se der Brüller ist. Umgekehrt funktioniert das kaum - und selbst bei Wohlwollen und Reflexion wirkt es selten richtig cool, außer die Protagonisten sind jung und androgyn. So hörte ich auch, dass die New Yorker Drag-King-Szene eher darniederliegt als sich auszubreiten...Mit ziemlicher Sicherheit war ich die einzige Person im ganzen Raum, die solche Gedanken hatte. Die anderen haben sich zu Loriots "Ach wo laufen sie denn...", das auch auf dem Programm stand, die Schenkel geklopft. Beim Rauchen brachte ich die Frage auf, seit wann es den eigentlich Reich-Ranicki, der auch in einem der Loriot-Sketche, die ich mit den 70ern, frühen 80ern verbinde, auf deutschen Bildschirmen zu sehen ist...leider wußte es niemand (laut Wikipedia erst seit 1988 - hätte ich auch so geschätzt, war mir aber nicht sicher.)

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Samstag, Dezember 22, 2007

Arthur Russell

2008 wird das Jahr von Arthur Russel, einer der schillerndsten und sicher auch interessantesten Kult-Gestalten der New Yorker Musikszene, der 1992 an AIDS starb. Obwohl kein Jahrestag anliegt, wird sowohl ein Buch als auch eine Dokumentation über ihn erscheinen. Schon in diesem Jahr wurde eine von Jens Lekman initiert musikalische Homage an ihn veröffentlicht.

Nachtrag: Der Film wird "Wild Combination" heißen.

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Freitag, Dezember 21, 2007

Roots of Disco

Mit sowas beschäftige ich mich gerade - hier eine sehr schön auf den Punkt gebrachte Doku der BBC, "Love Saves the Day - The Birth of Disco", mit zwei der wichtigsten heute noch lebenden Protagonisten (leider nur ein Ausschnitt):



Und hier noch ein Stück Doku mit dem kürzlich verstorbenen Disco-Impressario Mel Cheren:



Über den gibt es auch einen Film aus diesem Jahr, "The Godfather of Disco":

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Mittwoch, Dezember 12, 2007

R.I.P. Ike Turner


Foto: Masahiro Sumori /Wikipedia

Keine Entschuldigung für Typen, die ihre Frauen schlagen. Aber seine Musik war groß und underrated.

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Dienstag, Dezember 11, 2007

Ordnung im Dialektwirrwar

Ich kann ziemlich gut Englisch und habe auch mal ein Jahr in London gelebt. Ich war in Irland (Republik und Nord), Nord- Mittel- und Südengland. Ich schaue englischsprachige Filme und Dokumentationen so weit es geht im Original. Ich spreche häufig mit Amis - (allerdings sind das viel reisende Musiker/innen, die dann keinen expliziten lokalen Akzent mehr haben). Aber eins kriege ich nicht hin: Die Leute regional einzuordnen. Mir fällt durchaus der Unterschied zwischen einem breiten texanischen und einem Londoner Akzent auf. Aber war es dann nicht vielleicht dann doch Louisiana oder Bath? Wenn die Leute aus Australien oder Südafrika kommen ist es ganz aus - obwohl für Muttersprachler ganz klar hörbar.

Interessant (und beruhigend) finde ich, dass Konstantin von Londonleben, der anscheinend doch schon einige Jahre in UK lebt und arbeitet, da auch noch seine Problemchen hat. Zumindest für die Britischen Inseln hat er jetzt ein Hilfsmittel entdeckt: Die Sammlung der British Library. Hier finden sich 71 Beispiele aus allen Ecken des Vereinigten Königreichs und der Republik Irland - zum Hören und als Transkript. Beim nächsten Zweifelsfall kann man sich ja da durchhören oder einfach prophylaktisch üben. Pech nur, wenn die Person dann doch aus Perth, Johannesburg oder Boston kommt.

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Samstag, Dezember 08, 2007

Night Out


Gestern habe ich mir Justus Köhncke in der Glocksee (Indiego) angeschaut. Gute Musik, leider wenig los und so nur ein Routinejob für die Burschen. Ich war aber hauptsächlich auch mit Fotografieren und Interviewen beschäftigt. Interessanter Typ, allerdings das Gegenteil von einfach. Legt er, glaube ich, auch gar keinen Wert drauf. Entweder man läßt sich drauf ein oder läßt es. In dem Fall habe ich mich drauf eingelassen und es war o.k. Plaudertaschen sind - solange sie was zu sagen haben - allerdings dankbarere Interviewpartner. Das Ergebnis ist demnächst auf Radio Flora und hoffentlich auch in anderen Medien zu hören bzw. nachzulesen. Fotos kann man sich schonmal hier anschauen.

P.S. Im übrigen habe ich in dem Kontext endlich mal was über House gelernt, eine Musikrichtung, von der ich nun mal fast null Ahnung habe, auch wenn ich einige Sachen - wie z. B. Köhncke - sehr interessant finde, ebenso wie den musikhistorischen Kontext. Deshalb habe ich mich auf das Interview eingelassen, in der Hoffnung, wir können uns über Bezüge zu anderen Musikrichtungen, wo ich mich besser auskenne, verständigen (ging auch). Leider ist mir bei der Recherche dann eine ganz zentrale Gestalt durch die Lappen gegangen. Soweit, dass Köhncke dem Acid House zugeordnet wird, war ich noch gekommen, aber nicht zu dessen (Mit-)Begründer, DJ Pierre. Obwohl das eigentlich überall steht, war der mir entgangen - aber da mir das sehr unangenehm war (war eigentlich Pflichtwissen), vergesse ich den Burschen ganz bestimmt nicht mehr.

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