Freitag, April 27, 2007

Passiert mal was Nettes, lieg ich im Bett

Heute richtete mir mein Kollege Andreas liebe Grüße aus von (mumble, mumble...). Wem? Boff...Boff! Ach Gottchen dachte, ich, gestern haben ja Chumbawamba hier gespielt. Die hatte ich in den letzten Jahren mehrfach (kurz) interviewt, was immer sehr angenehm und interessant war. Das letzte mal hatte ich mich bei einem Fest, wo die Hauptact waren, Backstage auch mehr oder weniger privat sehr nett mit Boff unterhalten. Das war allerdings Mitte 2005! Das hatte ich schon fast wieder vergessen.

Eigentlich wollte ich mir die Show anschauen, war aber nicht übermäßig motiviert und müde. Da bin ich lieber früh ins Bett gegangen. So ist mir ein möglicherweise sehr charmanter Abend durch die Lappen gegangen - der Bursche hat wohl extra nach mir gefragt, mit Namen! Diese Künstler haben manchmal ein Elefantengedächtnis - oder Spickzettel ;).


Jude, Neil und Boff 2005 bei uns vorm Radio - Foto: Barbara Mürdter

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Donnerstag, April 26, 2007

Extra Safe

Nein, es geht nicht schon wieder um Sex - sondern um die angeblich weltweit ersten "Fertig-Schutzbunker", die eine Hannoversche Firma heute präsentierte. Diese Fertigbauversion ist in nur einer Woche in die Erde gesenkt - zum Beispiel im heimischen Vorgarten. In dem 12 m2 großen Untergrund-Stahlbetonkasten soll der Bewohner vier Wochen lang atomeren, chemischen und biologischen Angriffen trotzen können. Allerdings sei die Basisversion mit 30 cm Wandstärke nicht Bomben- und Granatensicher - da muß dann besagter Extra-Safe mit 40 Zentimeter her. So ein Teil macht mal locker mal so viel wie ein S-Klasse-Mercedes und wird - origineller Weise - als "bombensicheres Investment" angeboten. Allerdings richtet man sich schon klar nicht an den Hartz-VI-Empfänger, der aus Paranoia sein letztes Hemd hergibt, um das gute Stück abzuzahlen. Sondern an ein gehobenes Klientiel, dass auch im Ernstfall nicht in einem öffentlichen Schutzraum mit Kreti und Pleti an einem Tisch sitzen möchte. Gerüchteweise verkauft sich das gute Stück derzeit am Besten in Nahost - natürlich in der Version Extra Safe.

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Dienstag, April 24, 2007

Sex for Articles

Gerade ein paar Interna erfahren über eine Redaktion, die einen extrem aufwendigen Artikel von mir abgelehnt hat - mit der fadenscheinigen Scheißbegründung "Chef fand, man muß das noch ein bißchen redaktionell überarbeiten und wollte es für die nächste Ausgabe. Die ist aber jetzt schon voll." (ersteres nennt man Redigieren und das ist bei jedem Medium eigentlich üblich. Vernünftige Kritikpunkte, was nicht goutiert wird, helfen auch, obwohl das leider nicht mehr unbedingt üblich ist...oder gleich sagen, man will nicht. Für manche Redakteure in jahrelanger Festanstellung ist das schwer zu verstehen).

Nun ja, ich hatte zwar schon im Scherz gesagt, da hätte ich wohl mit dem Chefredakteur ins Bett gehen müssen. Wahrscheinlich lag ich da gar nicht so falsch. Und ich wurde noch zurechtgewiesen, als ich - dämlicherweise in Wut - hinter der Ablehnung auch andeutungsweise einen gewissen Chauvinismus vermutete. Manchmal bin ich da auch so was von naiv und wundere mich, warum die ganzen Musikmagazine meine Artikel ablehnen, obwohl das Thema gut ist und ich, denke ich, auch ganz gut schreiben kann und Ahnung habe.

Nach Auskunft des Klatschmauls, der gern mal auch ein wenig übertreibt, aber schon gute Einblicke hat, ist das in anderen Redaktionen großer Magazine nicht anders. Ich dachte, es würde zumindest auch um Inhalte und Können gehen. Vielleicht tut es das auch, aber die Zugangsvorraussetzungen sind andere. Da bin ich wohl aus dem Reigen raus, um für die interessant zu sein. Nicht weil ich nicht mehr hip genug wär, sondern ich sehe nicht mehr aus wie 20. Und hab, zugegebener Maßen, bei sowas auch moralische und Ekelgrenzen.

Ich glaube, es war Simon Napier Bell, der in seinem Buch Black Vinyl, White Powder die These aufstellte, dass das Musikbusiness - zu dem ja auch die Musikpresse gehört - das korrupteste sei, was er überhaupt kenne.

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Mensch Uschi mach kein Quatsch

Dass gestern die Kuh Uschi ausgebüxt und bei mir durchs Viertel geturnt ist, über Gartenzäune, Bullen, ähh, Polizisten auf Fahhrrädern und Schnellstraßen, habe ich leider erst heute morgen auf NDR Info gehört. Dafür war mein rasender Reporterkollege Jan B. dem rasenden Rindvieh auf den Fersen.

Copyright Fotos: Jan Blachura















Am Tag darauf wurde gemeldet, dass Uschi, die eigentlich Beate hieß, leider in der Folge ihres Ausflugs verstarb, ebenso ihr ungeborenes Kälbchen. So kanns kommen.

Hier noch Verwandschaft von Uschi.

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Samstag, April 21, 2007

Früher war alles besser, es lebe der Fortschritt

Passt irgendwie zu Laibach, die ja die Ähnlichkeit zwischen totalitären Staaten und so genannten Demokratien künstlerisch beackern: Innere Sicherheit wird auch in Deutschland wieder groß geschrieben. Mehr hier und hier.

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Freitag, April 20, 2007

Industrial Movement

Habe mir gestern, weils sich grad ergab, Laibach angeschaut. Interessante Band, wie ich finde, vor allem die Idee dahinter. War allerdings nie Fan, und war früher auch ein wenig dem saublöden Faschismusgequatsche aufgesessen. Das erübrigt sich allerdings, wenn man sich nur ein klein wenig mit der Band auseinandersetzt. Wer Leute, die blutige Beile, die ein Hakenkreuz formen, aufs Cover bringen für Faschisten hält - autsch. Da muss man gar nicht wissen, dass das Bild vom antifaschistischen Künstler John Heartfield stammt. Erst schauen, dann urteilen - ein simpler Grundsatz. Ein bisschen Denken ist allgemein von Vorteil (meistens).


Ach so, das Konzert war sicher nicht ihr entusiastischstes, was sie je gegeben haben, aber trotzdem sehenswert. Leute, die die mehrfach auf der Tour gesehen haben, meinten es wäre ihr bestes gewesen. Nur merkte man gerade dem Sänger an, dass er einfach körperlich ausgelaugt war (sah man ganz vorn vielleicht am besten). Und im Publikum waren schätzungsweise 2/3 Leute, die auf die Musik und Ästhetik abfahren, ohne zu verstehen, was die Band eigentlich sagen will. Einen habe ich mit einem Rammstein-T-Shirt gesehen (war wahrscheinlich nicht der Einzige)...der hat es offensichtlich nicht gerafft - ein Bekannter von mir trug wenigstens nur "Danko Jones". Was sagte der britische Musiker und Journalist Richard Wolfson doch gleich über die Band: "Laibach's method is extremely simple, effective and horribly open to misinterpretation." Und sicher hat der JW-Autor, der die "Provo-Maschine" heutzutage im Leerlauf sieht, auch nicht ganz unrecht.

Konzerteindrücke von Fans, die die Band besser kennen als ich hier und hier.

Mehr Fotos hier.

Und dann noch eine nette Geschichte am Rande: Eine (unfreiwillige) Comedy-Show gab es übrigens im Vorfeld: Da waren die semi-Professionellen Autogrammjäger, die alles sammeln von Bayern München über Hanna Schygulla bis Tommy The Clown, mal wieder vor Ort. Milan Fras, der Sänger, hat denen dann wohl Autogramme gegeben.

Erst behaupteten dann die Burschen steif und fest, sie hätten ja schon ein Autogramm von einem, der hieße "Laibach". Wir versuchten denen dann zu erklären, nein, der heißt Milan, aber die sehen sich als Kolektiv und so, und deshalb...nein, ganz sicher hieße der Laibach, weil er habe ja so signiert. Nein, blah...

Ratter, ratter bei den Jungs, bis einer dann mit aufgeblähten Backen ganz entrüstet schnaubte: "Nicht dass die dann alle mit 'Laibach' unterschreiben! Das geht doch so nicht!" Und das auf den Promofotos immer verschiedene Leute zu sehen waren hat sie auch mächtig durcheinander gebracht.

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Mittwoch, April 18, 2007

Der Mann, der im Kochtopf singt

Mit Blutbädern machen sich heute eher Extremisten in Bagdad einen Namen und südkoreanische Studenten übernehmen den Job in Al Capones Heimat. Und in Sizilien ist es vergleichsweise ruhig. Da muß sich der Mafioso von heute ein anderes Terrain erobern. Als moderner westlicher Mann wird auch der Gangster von heute häuslich. Nicht nur das, erläßt sich sogar in einen siedenden Kochtopf werfen und schmettert dabei Arien.

Der besagte Bursche nennt sich Al Dente und ist auch für den Durchschnittsitaliener recht klein geraten - nur so handlang. Aber er kann einer so gänzlich unhäuslichen modernen Frauen wie mir eine echte Hilfe sein. Denn meistens gucke ich nicht mal auf die Uhr beim Nudeln kochen (geschweige denn, dass ich wüßte, wie lange die Biester genau brauchen), sondern verlasse mich auf mein Gefühl. Oft genug stimmt das leider nicht und es gab auch schon Beschwerden.

Mit Al Dente wäre das nicht passiert, denn der gibt nach einiger Zeit Laut: sind die Bandnudeln nach 7 Minuten durch, hört man den "Triumphmarsch" aus "Aida" aus dem Kochtopf schallen, nach 9 Minuten wird's Zeit für die Spaghetti - dann erklingt der "Gefangenenchor" aus "Nabucco". Wenn es die Röhrennudeln nach 12 Minuten geschafft haben hat Küchenchef Al Dente "La Donna è Mobile" aus "Rigoletto" auf Lager.

Und Küchenchef sage ich ganz ernsthaft. Schließlich ist der Mann von heute auch nicht so anders als der von gestern und braucht seine Ego-Streicheleinheiten und das Gefühl, als einziger alles im Griff zu haben. Was in dem Fall sogar stimmt. Nur ein Problem gibt's mit dem Kerlchen: So richtig lecker schaut er nicht aus.

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Samstag, April 14, 2007

Lokalmusik

Gestern mit Olli auf dem alten Conti-Gelände gewesen, um ihn für seine neue CD als 60s-Barden zu inszenieren. Wir haben ein bisschen Schiss gekriegt, als wir da auf dem verlassenen Fabrikgelände, wo nur noch die völlig ausgeweideten Gerippe der alten Werkshallen stehen, Schüsse hörten. Ich habe getan, als ob ich mutig wäre und gesagt, die werden schon nicht auf uns schießen und sollte recht behalten.




Danach noch auf einem Hoffest von Bekannten gelandet, wo es sehr schöne alt.countryeske Campfiremusik gab.




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Freitag, April 13, 2007

Schmauch auf





Die erste Art der Rauch-Abgewöhnung, die mich zumindest inhaltlich anspricht. Die ganzen Blockwart/innen und Saubermänner/-frauen, die schon zehn Meter entfernt von Dir anfangen, demonstrativ zu husten, weil du eine Zigarette in der Hand hältst, machen mich ja tendentiell eher halsstarrig. Und die totalitären staatlichen Methoden, nach denen gerade der/die Raucher/in als Feindbild erkoren wird, um nicht auf Autofahrer/innen hinweisen zu müssen (eine größerere potentielle Wählergruppe), oder wirkliche politische und soziale Probleme, ebenso.

Apopos, ein Kollege aus dem "Bösen Wolf" hatte eine gute Antwort, was die denn machen, wenn das "Nichraucherschutzgesetz" kommt, wo doch die ganze Belegschaft rauche: "Wieso, wir haben doch Nichtraucherplätze." "???" "Draussen vor der Tür!"

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Frühling


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Samstag, April 07, 2007

Resultats 1 - 10 d'aproximadament 9.570 per a obs beverungen

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Donnerstag, April 05, 2007

Schein-Geist

Der Zeitgeist macht auch vor den britischen Geldscheinen nicht halt. Der schöngeistige Patriot Edward Elgar wird auf dem neuen 20-Pfund-Schein von Vorvater der mehr oder weniger uneingeschränkten freien Marktwirtschaft, Adam Smith verdrängt (BBC-Meldung).

Wo mir dabei auffällt, dass der Wikipedia-Text zu Elgar eine schöne Formulierung enthält: "Er spielte bereits früh verschiedene Instrumente." Die armen Dinger, herzliches Beileid.

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Warum sollte uns Ihre Arbeit interessieren?

Tophits unter den Gründen, warum Redakteure Deinen Text nicht veröffentlichen oder gar nicht erst haben wollen:
  • "Das Thema ist super. Aber wir kennen Sie ja gar nicht. Das muß ich erst mit meinem Kollegen besprechen." (Da würde wohl eher helfen, mal einen Text von mir zu lesen.)
  • "Ich habe mir die Sachen angeschaut. Sie haben mir auch gefallen. Aber ich habe nur eine Halbtagssstelle und bin völlig überfordert. Da kann ich nicht zu Bands recherchieren, die ich nicht kenne/ keine Bildergalerie erstellen etc. ..." (Arme Sau - ich habs fünfmal versucht und dann den Nerv verloren, nachdem ich zum wiederholten Mal drei Tage gearbeitet hatte, um wieder die selbe Ansage zu kriegen.)
  • "Das Thema ist interessant. Bei welchem Verlag erscheint das Buch?" (Ja verstehe, du wolltest die Story einem Kumpel geben. Nur war das leider so speziell - da hats mit uns nach fünfmal hinterhertelefonieren ja doch noch geklappt...)
  • "Chef fands nicht so doll." (Hast du keine eigene Meinung oder nütz die nix?)

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