Freitag, Mai 25, 2007

Gut gegen Böse im Morgenmantel

Habe gestern anläßlich des 30. Jahrestags des Erscheinens des ersten Star-Wars-Films heute alle drei Teile von 77 bis 83 nacheinander geschaut. Den ersten muß ich schon vor Jahrzehnten mal im Fernsehen gesehen haben, war aber unbeeindruckt. Auch jetzt konnte ich nicht so richtig verstehen, wieso ausgerechnet diese Filme so eine große kulturelle Wirkung hatten. Die Special Effects waren sicher beeindruckend für diese Zeit, aber die Story ist sowas von billig und gradlinig...nun ja.

Aber in dem Zusammenhang fiel mir eine Geschichte ein, die mir Michaela Melián mal erzählt hatte: Daß nämlich der Schauspieler Sebastian Shaw, der in dem Darth-Vader-Kostüm steckt, als der im dritten Teil den Helm abnimmt, der damalige Lebensgefährte von John Peels Mutter war, eigentlich ein Shakespeare-Schauspieler. Melián hatte Mitte der 80er einige Zeit bei denen gewohnt, weil sie kein Geld für eine eigene Wohnung hatte. Peel stand ja auf FSK, möglicherweise auch auf Michaela. Jedenfalls hat er sie wie viele andere Bands und Musiker/innen mal kurzerhand in sein Zimmer bei Mutti in Notting Hill einquartiert. Wenn er in London war hat er dann wohl für die Zeit auf der Couch geschlafen, weil er eh nie zu Hause war.

Das schien nach Michaelas Beschreibungen ein recht exzentrischer Haushalt gewesen sein: Peels Bruder, der da auch wohnte, tröstete sich wohl mit Pina-Bausch-Videos über eine Trennung hinweg. Peels Mutter und besagter Lebensgefährte kamen erst am frühen Nachmittag aus den Federn und spazierten die ganze Zeit in Morgenmänteln durch die Wohnung - er in Gold. Dann gabs auch das eine oder andere Schnäpsken - also Sekt und Sherry. Dann gings natürlich bis in die Nacht.

Irgendwie mußte ich an diesen goldenen Morgenmantel denken, als dann Sohn Skywalker seinen Alten da im Glitzerlicht und Mäntelchen, tot, aber geläutert, in der Abendsonne stehen sah.

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