Mittwoch, Oktober 24, 2007

Hypt sie!


Lektion gelernt – John Peel und ich (Foto: Kai Bempreiksz)

Ich habe mich schon immer für Musik interessiert, nachts zwischen Samstag und Sonntag im dunklen Wohnzimmer meiner Mutter – für die Musik ein störendes Geräusch war - gesessen und mir Alan Bangs und John Peel auf BFBS angehört. Dort gab es ein gutes Aufnahmegerät – in meinem Zimmer, was der Klassiker gewesen wäre, nur einen billigen Babett- Kassettenrecorder. Und ab 12 oder so war ich ungestört und meine Mutter hat es als jugendliche Grille abgetan.

Aber die richtige Hammerlektion, quasi im Schnelldurchlauf, habe ich Anfang der 90er bekommen, von einem merkwürdigen, leider komplett selbstbezogenen Kumpel, der nur in der Musik lebte. Eine Minute Captain Beefheart, zack nächste CD eine Minute Martin Danny, zack nächste CD eine Minute Nikki Sudden. Den Typ habe ich irgendwann in die Tonne getreten, nachdem er eingeschnappt war, dass ich ihn – schwerkrank – nicht unterhalten habe, anstatt dass er mir Tee und Essen macht.

Aber die Lektion saß, nach einigen Jahren ordnete sich alles – mehr oder weniger. Ja, selbst John Peel klagte, dass man einfach den ganzen neuen Veröffentlichungen heutzutage nicht mehr folgen kann. So ein bisschen wie bei Jan – dem alten Kumpel – im Wohnzimmer fühle ich mich bei „hypem.com“, dem schlechten, aber immerhin noch in einer Grauzone funktionierenden Ersatz für das großartige „Audiogalaxy“, das ich leider erst kurz vor seiner Schließung 2002 oder so entdeckt habe. Man schaut in die Plattensammlungen fremder Musikfans in der ganzen Welt – und ist überwältigt, wie viel unfassbar große Musik es gibt.

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2 Comments:

Anonymous Anonym said...

erinnert mich etwas an last.fm, kann das sein?

12:59 PM  
Blogger CoolBee said...

Last fm habe ich noch nicht so richtig mitgekriegt - ist mir immer nur auf der Suche nach Musikstücken mal über den Weg gelaufen. Muss ich mal näher anschauen!

6:41 PM  

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