Sonntag, Februar 17, 2008

Begegnung

Man kennt einen Menschen so ein Jahr vom Telefon. Ein paar Texte und Geschichten. Er ist vor allem beruflich wichtig, aber auch als Typ interessant. Man stellt sich den Menschen vor. Dann begenet man ihm und der "echte" Mensch ist erstmal ganz anders als erwartet.

Ein kleines dürres Bürschen mit hübschem Gesicht. Nur mit so einer komischen, streng nach vorn gekämmten Frisur, dass man ständig das Gefühl hat, man möchte ihm mal die Haare zerzausen, weil erst dann das Gesicht zur Geltung kommt und man nicht ständig auf die Frisur starren müsste. Kluge, freundliche, offene Augen, insgesamt nicht unsympathisch - nur hochgradig merkwürdig. Die Stimme scheint das einzige verbindende Element zu dem Bild, das man vorher hatte. Die Art, wie er sich bewegt, die Ansichten und der ganze Habitus sind anders als man ganz sicher zu wissen glaubte.

Der Eindruck ist noch gar nicht gesackt, man ist sich noch nicht sicher, ob man den Menschen jetzt mag oder nicht - da hat man drei Tage lang mit einem Kumpel von ihm zu tun, der konstant - und auf sehr nachvollziehbare Art - von ihm schwärmt, was er doch für ein Klassetyp sei. Jetzt glaube ich, ich bin Superman begegnet. Hoffen wir das mal. Dank seiner Offenheit hatte ich zumindest (fast) zum ersten mal das Gefühl, mich in den "richtigen" Kreisen zu bewegen. Und das tat gut.

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