Mittwoch, August 08, 2007

Gewalt II

Ebenfalls gestern erzählte mir eine junge Bekannte (19) auch eine unglaubliche, und unglaublich traurige Geschichte. Das sie mit ihrer Schwester (17) gemeinsam in ihre erste eigene Wohnung zieht fand ich ja noch toll. Nur als sie von den Umständen berichtete war ich fassungslos.

Ihre Mutter lebt seit 14 Jahren von ihrem Vater getrennt und hatte wohl seitdem auch keine ernsthafte Beziehung. Hat den Vater auch gut von den Kindern ferngehalten und so richtig gekümmert hat er sich wohl auch nicht, weil er eine neue Familie hatte. Das Mädchen ist mir schon dadurch aufgefallen, dass sie sehr nach Kontakt und Anerkennung sucht, aber eigentlich hat sie auf die Mutter nichts kommen lassen. Nur seit diese jetzt mit einem neuen Mann zusammen ist, ist sie anscheinend völlig durchgeschallert. Der Typ muss der letzte Asi wie im Bilderbuch sein: Alki, arbeitet nicht, hat seine Ex geschlagen und wahrscheinlich auch keine Ambitionen, das in der neuen Beziehung zu lassen. Und auf die Kinder hat er keinen Bock - bedroht sie körperlich, spuckt sie an, erniedrigt sie verbal. Und verlangt, dass sie aus dem Haus ausziehen.

Spätestens da muss in jeder Mutter (repektive Vater) doch der Beschützerinstinkt erwachen. Aber Mutti säuft lieber mit dem Alten die Nacht durch in der Küche, zwischendurch wird eine Nummer geschoben - während Schulfreundinnen der Töchter da sind. Werden die Kinder bedroht, steht Mutti daneben und lacht. Und verlangt von ihnen ebenfalls dass sie ausziehen und läßt sogar das Schloss auswechseln. Trifft ihre Töchter zufällig woanders und grüßt sie nicht mal.

Glück im Unglück ist wohl, dass sich der Rest der Familie um die Beiden kümmert und sogar der Vater wieder auf den Plan getreten ist. Aber wie kann man so völlig abdrehen? Das kann nicht allein sexuelle Frustration sein. Da muss wohl der Psychiater her. Da die Mutter den Weg nicht gehen wird, werden es die Kinder unfreiwillig früher oder später tun müssen.

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