Sonntag, Juni 25, 2006

Von der Leine gelassen

Am Freitag hat die Lange Leine ihre offizielle Releaseparty gefeiert. Eine Handvoll Jungs und Mädels hatte an dem neuen Online-Magazin für Hannover fast ein Jahr lang gebastelt, damit auch alles schick aussieht. Sie hatten sich in einem vom Arbeitsamt gesponserten Journalistikkurs kennengelernt. Schon vor dem offiziellen Release hatten sie 400 000 Hits von Leuten, die auch wirklich was gelesen hatten auf der Seite und nicht nur mal angeclickt. Das haben sie unter anderem auch dem Fußball zu verdanken - nachdem sie Leute aus den 32 mitspielenden Nationen porträtiert hatten, verdreifachte sich die Leserzahl von April auf Mai.


Mirco Buchwitz

Auf der Party in der Warenannahme der Faust waren dann nicht nur die üblichen Verdächtigen präsent, sondern alle möglichen Menschen – Leser, Freunde und jede Menge stolze Eltern. Trotz Fußball war der Schuppen voll. Das Programm war ziemlich offensichtlich auf dem Mist von Slam-Poetry-Haudegen Henning Chadde gewachsen, der auch Redakteur bei der Langen Leine ist. Als Hans Dampf in allen Gassen kennt er die Szene und hat ein hochkarätiges Hannover-Programm zusammengetragen – obwohl es im Vorfeld wohl nicht einmal Gagenabsprachen gab. Erst dachte ich ein bisschen gähn, kenn ich alles und muss es nicht unbedingt haben. Aber die Kurzgeschichten von Katja Merx und Mirco Buchwitz waren explizit gut – Mirco hat sich über die Jahre, wo ich ihn mal immer punktuell mitgekriegt habe wirklich rausgemacht. Die Filme von Finn Ole Heinrich hab ich mir nicht angeschaut, weil es mir drinnen zu feuchtwarm war, sollen auch gut gewesen sein.



Christian "Sölti" Sölter


Holger Kirleis

Hammerhai-Sänger und Slam-Poetry-Autor Sölti hatte sich in einen Anzug geschmissen und machte Frank Sinatra Konkurrenz. Der Mann kann singen, nicht nur Ska-Punk. Begleitet wurde er von Holger Kirleis, dem „Silberrücken“ der Hannoverschen Kleinkunstszene, wie Sölti anmerkte. Der lohnt sich schon allein wegen seiner Mimik, und auch sonst. Er war dann so verwirrt, dass er im Eifer des Gefechts mit seinem Piano gleich noch die DI-Box der Wohnraumhelden, den Headlinern, beim Abbau mitnahm.


Die Wohnraumhelden


Christof Stein-Schneider

Die waren dann wohl erst mal bedient, nachdem man zehn Minuten nach dem Teil gefahndet hatte. Merkte ich ihnen aber gar nicht an, als ich beim zweiten Song dazukam – die Geschichte wurde mir erst später erzählt. Die Band ist eigentlich überhaupt nicht meine Kragenweite. Aber in dem Kontext haben sie mir doch Spaß gemacht. Manchmal muss man auch zu seiner prolligen Seite stehen. Zumal Christof ja eigentlich einen explizit guten Musikgeschmack hat (soweit ich das beurteilen kann - jedenfalls freut er sich wenn ich auflege immer über die Songs, die ich auch wirklich mag ;)). Aber solche Sachen wie „You are my Sunshine“ sind vielleicht nicht unbedingt die Stimmungsknaller, dann bei so einem Anlass vielleicht doch lieber „Wir sind Helden“, uh, uh. Alles Gute, Lange Leine!


Geile Party, meint auch Henning Chadde (Mitte)

Labels: ,

2 Comments:

Blogger Oberon said...

.....hello......lush?....as in plush?....i get it.

3:37 AM  
Blogger CoolBee said...

No, "lush" as in "lush", meaning full or rich, or also drunk in American English. You should know ;).

7:11 PM  

Kommentar veröffentlichen

<< Home